I. Ein Zug im Land

Ich lebe mein Leben von Zeit zu Zeit
und immer ist es die gleiche
mein Gleis ist die Beständigkeit
und die Sehnsucht meine Weiche

und immer durchziehen Gräben das Land
teilen mein Leben in zeitlose Stücke
doch einzig der Wechsel hat wirklich Bestand
und dient mir als Eisenbahnbrücke

dann beben die alten eisernen Pfeiler
dann dampfen die Wasser tief unter den Schienen
dann steigen die weißen Wölkchen noch steiler
dann fängt sie der Wind ein und spielt sich mit ihnen

Tschu, tschu!
ich bin ein Zug im Land und fahr dem Leben zu
Endstation Unendlichkeit
wohin fährst du?

II. Ein Blatt im Wind

Ich lebe mein Leben in kreisenden Bahnen
die wachsen und wandern sich winden und stehn
ihre großen Verläufe kann ich meist schon erahnen
seh ihnen zu beim Erwachen Sein und Vergehn

und immer durchziehen Fäden den Raum
getragen von Winden auf wechselnden Wegen
die sich suchen und finden und fangen im Baum
dann ist das mein Tod und ein neues Leben

Huh, huh!
Ich bin ein Blatt im Wind und flieg dem Leben zu
am Ende die Unendlichkeit
wohin fliegst du?